Die Präsentation der “Große Arbeit” der Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe ist eines der Highlights an unserer Schule. Jedes Jahr denken wir: Das lässt sich nicht toppen! Und dann sind die Themen und deren Umsetzung wieder so spannend, bunt und genial, dass wir nur noch beeindruckt mit den Ohren schlackern können…
Mit der Vorstelllung ihrer “Großen Arbeit” vor Eltern, Lehrkräften und einer Jury aus Politik und Wirtschaft vergangene Woche haben 15 Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe ihren Montessori-Abschluss erworben. Dieser markiert aber nicht das Ende der Schulzeit; mit dem Hauptschulabschluss und der Mittleren Reife folgen in den Jahren darauf die staatlichen Prüfungen. Vielmehr geht es bei der “Großen Arbeit” darum, sich intensiv mit einem selbst gewählten Thema zu beschäftigen, am Thema dranzubleiben und dadurch persönlich zu reifen. Ein theoretischer Teil, ein praktisch erstelltes Werkstück und die abschließende Präsentaton vor großem Publikum sind die Bestandteile dieser Arbeit.
“Ich lade Sie ein, sich von unseren Jugendlichen begeistern, ermutigen und inspirieren zu lassen”, wandte sich Schulleiterin Margit Schüller zu Beginn an die Zuhörenden. Und in der Tat: Bei der inzwischen 8. Präsentation der “Großen Arbeit” bewiesen die Schülerinnen und Schüler erneut, dass ihre Themen nicht nur vielfältig, sondern oft brandaktuell sind. Zum Beispiel Niclas Löser: Der Schwabacher konnte wegen Krankheit zwar nicht persönlich erscheinen. Aber er hat sich mit erneuerbaren Energien befasst und ein tatsächlich Strom erzeugendes Windrad gebaut, das man an seinem Präsentationsstand bewundern konnte. Im Fazit seiner Arbeit warb er für mehr Windkraft angesichts der Klimakrise.
Die Frage, wie gleichberechtigt Frauen heute sind hat sich Emma Ruck aus Büchenbach gestellt und eine Broschüre zur Geschichte der Frauenrechte entworfen, die insbesondere junge Mädchen für feministische Themen sensibilisieren soll. Mika Seidel aus Schwabach hört gerne Podcasts und hat mit Beratung einer BR-Redakteurin als Mentorin einen spannenden Podcast über die erste Mondlandung 1969 produziert. Wie ein Jugendzentrum gestaltet und ausgestattet sein muss, damit sich Jugendliche dort wohl fühlen, hat Jan Heinzelmann, ebenfalls aus Schwabach, ergründet und ein Lego-Modell seines idealen Jugendzentrums gebaut.
Silas Kolb aus Schwabach erwies sich als toller Geschichtenerzähler und beeindruckte mit einem Kinderbuch, das er selbst geschrieben und illustriert hat. Ein eigenes Kochbuch wiederum präsentierte Marlene Heidner aus Büchenbach, die die Rezepte aus ihrem Buch alle mehrfach gekocht, in Szene gesetzt und aufwendig fotografiert hat. Fotografie war auch das Steckenpferd von Jonas Preutenporbeck aus Schwanstetten, der während der Lockdowns seine Freude an der Naturfotografie entdeckt hatte und eine Auswahl seiner Fotos auf einer selbst gezimmerten Staffelei aus heimischen Baumscheiben zeigte.
David Grüner aus Roth hat als langjähriger Star Wars-Fan die Geschichte der Saga unter George Lucas nachgezeichnet und einen Kurzfilm über Kyberkristalle gedreht. Für Kristalle hat sich auch Leni Bub aus Schwabach interessiert: Sie wollte wissen, ob Heilsteine tatsächlich eine heilende Wirkung haben und hat deshalb Schmuck aus Heilsteinen hergestellt.
Auf den Hund gekommen war Leonie Giel aus Roth, die alles über den Chihuahua zusammen getragen und anregendes Schnüffelmaterial für ihren Vierbeiener hergestellt hat. Einen eigenen Boxsack hat Julius Schwehm aus Windsbach entworfen und genäht und seinen Lieblingssport, das Kickboxen, vorgestellt. Tim Heger aus Nürnberg hat die Entwicklung vom Tretroller zum Scooter aufgezeigt und seinen eigenen Stunt Scooter für Tricks im Skatepark gebaut.
Kulinarische Arbeiten durften natürlich auch nicht fehlen: Danny Hager aus Nürnberg präsentierte die hohe Kunst des Konditorenhandwerks in Form zweier Torten; Aramie Riedl aus Schwabach hat als Fan der italienischen Küche einen Pizzasteinofen gebaut.
Für den kreativsten Einstieg in eine Präsentation sorgte Korbinian Braig, der eine Drohne nur knapp über die Köpfe des Publikums zur Bühne hin steuerte. Der Rother ist von Drohnen als Alltagshelfer begeistert und hat eine Drohne so umgebaut, dass er die Außenfassade seines Elternhauses von Algenablagerungen befreien konnte. Für die Stadt Roth soll er damit demnächst das von Taubendreck gebeutelte Rathaus reinigen.
“Man merkt, dass ihr für eure Themen brennt”, lobte im Anschluss Helga Stieglmeier, frauenpolitische Sprecherin der bayerischen Grünen und Mitglied der Jury. Und Jury-Kollege Philipp Röstel von der Buchhandlung am Sägerhof in Schwanstetten ergänzte: “Es war mir eine Ehre, diese Arbeiten begutachten zu dürfen. Eine “Große Arbeit” hätte mir in eurem Alter sicher auch Spaß gemacht.” Die Analyse der Jury wird den Schülerinnen und Schülern in den nächsten Wochen zukommen. Ihre Urkunde als Zeichen des bestandenden Montessori-Abschlusses nahmen sie sichtlich erleichtert und glücklich entgegen. In ihrem Fazit bemerkten fast alle Jugendlichen, dass sie den Aufwand unterschätzt hatten und früher hätten anfangen sollen. Dennoch waren sie froh, dran geblieben zu sein, wie z.B. Emma Ruck resümierte: “Ich hab mich in so vielen Bereichen weiter entwickelt; kann besser schreiben, hab mit neuen Computerprogrammen gearbeitet, extrem viel über mein Thema gelernt. Das war auf jeden Fall eine coole Erfahrung!”
Herzlich bedanken möchten wir uns bei allen, die zum Gelingen der beiden Präsentationsabende beigetragen haben. Beim Orga-Team, das seit Wochen mit den Vorbereitungen beschäftigt war. Bei allen engagierten Eltern, die bei Auf- und Abbau geholfen haben und das phänomenale Buffet gezaubert und abends betreut haben. Bei allen Schülerinnen und Schülern, die bei der Technik, am Einlass und beim Getränkeverkauf unterstützt haben. Bei allen Pädagoginnen und Pädagogen, die involviert waren, genauso wie bei den Mentorinnen und Mentoren und den Mitgliedern der Jury. Bei den beiden tollen Moderatoren des Programms, Naim Berger und Jona Flock! Und bei Sophia Grießemer und Dion Zaiser, die mit berührenden Klavierstücken für die perfekte musikalische Untermalung der Abende gesorgt haben.
Wir sind stolz auf unsere Schulfamilie!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.